1. Was ist ein Tierarzt?


Ein Tierarzt hat eine Hochschule für Tiermedizin besucht und darf seinen Beruf nur aufgrund einer sogenannten Approbation ausüben. Das ist in den meisten Ländern so üblich.

2. Welche Arten von Tierarzt gibt es?

Neben allgemeinen Tierärzten gibt es graduierte Tierärzte (Dr. med. vet.) und Fachtierärzte, die sich auf bestimmte Gebiete spezialisiert (Innere Medizin, Chirurgie) oder auf bestimmte Tiergruppen (z.B. Reptilien oder Kleintiere) spezialisiert haben. Andere Tierärzte sind in speziellen Fachgebieten, wie etwa der Fleischhygiene und dem Schlachthofwesen oder im öffentlichen Veterinärwesen tätig. Auch das sind jeweils Fachtierärzte.

3. Gibt es spezielle Unterschiede zwischen Tierarzt und Tierklinik?

Auf den ersten Blick sind die Unterschiede oft nur schwer zu erkennen, da viele Tierarztpraxen ein durchaus großes Leistungsspektrum anbieten. In einer Tierklinik arbeiten in der Regel aber mehrere Ärzte zusammen und es können Tiere auch stationär aufgenommen werden und es gibt zusätzlich meist eine intensivmedizinische Versorgung und Rund-um-die-Uhr-Betreuung.. In der Regel sind die diagnostischen Möglichkeiten einer Tierklinik auch deutlich umfangreicher als in einer gewöhnlichen Tierarztpraxis (Röntgen, CT, etc.). Kleinere Operationen erledigen heute oft auch niedergelassene Tierärzte (nicht an allen Orten gibt es eine Tierklinik im näheren Umkreis). Für größere oder kompliziertere OPs, bei denen auch eine umfassende stationäre Nachsorge und intensivmedizinische Betreuung nötig ist, muss man meist aber in eine Tierklinik.

4. Wann geht man zum Tierarzt?

Menschen können äußern, wenn sie sich nicht wohl fühlen - Tiere können das nicht. Bei jedem Haustier muss man das Verhalten genau beobachten, um zu erkennen, ob sie krank sind. Auf die folgenden Punkte sollte man dabei sehen: Frisst das Tier? Trinkt es? Wirkt es besonders angespannt oder sehr lethargisch? Pflegt eine Katze ihr Fell noch? Reagiert das Tier auf Berührungen schmerzempfindlich? Daneben kann man noch die Körpertemperatur messen (bei Hunden und Katzen können bis zu 39,5° normal sein) und auch nach sichtbaren Zeichen von Entzündungen oder Verletzungen suchen. Bemerkt man deutliche Krankheitszeichen beim Tier, sollte man auf jeden Fall einen Tierarzt aufsuchen. Dabei ist es nicht problematisch, wenn sich herausstellt, dass das Tier vielleicht keine ernsthafte Erkrankung hat. Auch Tierärzte meinen, lieber einmal zu oft den Tierarzt konsultieren, als in einem schweren Fall zu lange zuzuwarten. Bei Verletzungen und Unfällen sollte man auf jeden Fall zum Tierarzt.

Wichtig ist aber auch, regelmäßig die empfohlenen Impfungen und Vorsorgeuntersuchungen zu absolvieren. Zudem kann man einen Tierarzt immer aufsuchen, wenn man sich bezüglich eines Themas unsicher fühlt (etwa was die richtige Ernährung betrifft) und sich ärztlichen Rat holen. Kein Tierarzt nimmt solche Fragen übel, sondern berät in der Regel gerne.

5. Was kostet ein Besuch beim Tierarzt?

Tierärzte sind an die GOT, die Gebührenordnung für Tierärzte, gebunden. Das stellt sicher, dass ein Tierarztbesuch immer nach den erbrachten Leistungen in gleicher Weise abgerechnet wird.

Die Kosten richten sich immer nach der erbrachten Leistung - so kosten diagnostische Verfahren etwa: Röntgten durchschnittlich 50 EUR, ein Ultraschall im Schnitt etwa 120 EUR, für ein MRT müssen 500 EUR bezahlt werden. Blutuntersuchungen liegen meist bei 130 EUR, für eine allgemeine Untersuchung muss man mit durchschnittlich etwa 50 EUR rechnen.

Tierärzte haben aber die Möglichkeit, auch den doppelten oder den dreifachen Satz nach der GOT abzurechnen, wenn die Behandlung besonders schwierig ist oder der Zeitaufwand besonders hoch ist.

6. Wie finde ich den richtigen Tierarzt?

Empfehlungen von Freunden, Arbeitskollegen oder Bekannten sind sicher eine gute Möglichkeit, um den für sich und sein Tier richtigen Tierarzt zu finden. Daneben kann man auch im Internet oder in einem Tierärzte-Verzeichnis nach einem Tierarzt in der Nähe suchen.

Bei der Auswahl sollte man aber darauf achten, welche Spezialisierung ein Arzt hat, oder ob er ausschließlich in einem bestimmten Fachgebiet tätig ist. Beim Titel darf man sich nicht verwirren lassen: ein "Dr." hat lediglich in oder nach seinem Studium zusätzlich eine wissenschaftliche Arbeit angefertigt, die Ausbildung selbst ist aber bei allen Tierärzten die selbe.

7. Kann ich auch ohne Termin zum Tierarzt?


Grundsätzlich kann man das zwar - das sollte aber auf plötzliche Notfälle oder plötzlich eintretende schwere Erkrankungen beschränkt bleiben. Für alle anderen Besuche empfiehlt es sich, einen Termin zu machen, damit die Wartezeiten nicht allzu lang werden.

8. Macht ein Tierarzt auch Hausbesuche? Oder gibt es auch eine Online-Tierarztberatung?

Viele Tierärzte machen das durchaus - in manchen Fällen ist das auch fast unvermeidbar (etwa weil man einen großen Papageienkäfig oft nur schwer in die Praxis bringt).. In den meisten Fällen ist das für den Tierarzt aber problematisch - die diagnostischen Möglichkeiten sind eingeschränkt, das Tier verteidigt oft auch sein "Revier" gegenüber dem Tierarzt als fremdem Eindringling. Wer einen Hausbesuch wünscht, sollte am besten mit seinem Tierarzt sprechen, ob das möglich ist.

Ja, es gibt auch Tierarztberatungen im Internet. Für Erstauskünfte ist das in jedem Fall eine gute Anlaufstelle. Wenn das Tier aber Schmerzen oder ernsthafte Krankheitszeichen hat, sollte man lieber gleich zum Tierarzt.

9. Gibt es Tierärzte, die homöopathisch behandeln?

Es gibt auch Tierärzte, die homöopathisch behandeln. Es gibt auch eine geregelte Zusatzausbildung für Tierärzte im Bereich der Homöopathie sowie vom Deutschen Zentralverein homöopathischer Ärzte umfangreiche Weiterbildungen für Tierärzte in diesem Bereich.

10. Wie wird man Tierarzt?

Tierarzt wird man durch ein Studium an einer entsprechenden Hochschule und die Erlangung einer Approbation. Es besteht die Möglichkeit, schon während dem Studium an einer Doktorarbeit zu schreiben, und dann mit Dr. med. vet. abzuschließen. Für die Berufsausübung ist das aber nicht zwingend erforderlich - dafür ist nur die staatliche Erlaubnis (Approbation) und das erfolgreich bestandene Studium Pflicht.

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